Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Martina Keck
Artikel vom 01.10.2020

30 Jahre Deutsche Einheit bedeutet auch: 30 Jahre Partnerschaft mit Meißen

Wegen Corona gab es keinen Besuch zum Jubiläum, aber einen telefonischen Austausch / Meißner Landrat Arndt Steinbach verabschiedet

Mit der Unterzeichnung des Partnerschafts- und Freundschaftsabkommens am 21. September 1990 gingen der Landkreis Meißen und der Rems-Murr-Kreis vor 30 Jahren die erste Kreispartnerschaft ein, die zwischen einem Landkreis aus Sachsen und einem aus Baden-Württemberg geschlossen wurde – und das wenige Tage vor der Deutschen Einheit.

Aus anfänglicher Amtshilfe von West nach Ost wurde im Laufe der Zeit ein Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe. Die beiden Landkreise verbinden nicht nur gute Weinanbaugebiete, sondern viele ähnliche kommunalpolitische Themen und Herausforderungen. Auch in der Not hilft man sich gegenseitig: So unterstützten Feuerwehr, DRK und Verwaltung aus dem Rems-Murr-Kreis die Partner in Meißen bei den Elbe-Hochwassern 2002 und 2013.

„In diesem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr konnten wir unser Jubiläum leider nicht gemeinsam in Meißen feiern“, sagt Landrat Dr. Richard Sigel. „Auch die schöne Tradition des Azubis-Austausches konnte dieses Jahr leider nicht stattfinden. Dennoch ist es uns wichtig, diese langjährige Freundschaft zu würdigen und den Kontakt auch in der Pandemie zu halten“, so der Landrat weiter. Dr. Sigel und die Meißener Vize-Landrätin haben die Partner anlässlich des Jubiläums telefoniert. „Auch wenn mit Blick auf 30 Jahre Deutsche Einheit in der Bundespolitik noch immer viel über das Trennende gesprochen wird: Hier an der kommunalen Basis leben wir das Verbindende. Der ehrliche und offene Austausch bringt uns dabei entscheidend weiter – weil wir viele Herausforderungen teilen.“

Und die stellvertretende Meißner Landrätin Janet Putz betont: „Wir sind dankbar für die personelle und technische Unterstützung, die der Landkreis Meißen Anfang der neunziger Jahre aus Baden-Württemberg erhalten hat, und die stets als Hilfe zur Selbsthilfe angeboten wurde. Auch wenn mittlerweile in den Verwaltungen ein Generationenwechsel stattfindet, wird unsere Partnerschaft auf Grund der vielen persönlichen Verbindungen intensiv weitergelebt und der Dialog auf Fachebene vertieft. Er ist nach wie vor professionell und gegenseitig sehr befruchtend. Ich hoffe sehr, dass wir uns im kommenden Jahr wieder unmittelbar zu Gesprächen und gemeinsamen Aktivitäten treffen können.“

Zum Partnerschaftsjubiläum haben sich Landrat Dr. Sigel und die stellvertretende Meißner Landrätin telefonisch ausgetauscht. Ende August war zudem eine kleine Delegation aus dem Rems-Murr-Kreis bei der Verabschiedung von Meißens langjährigem Landrat Arndt Steinbach am 31. August im Meißner Dom dabei: Reinhold Sczuka überbrachte als erster stellvertretender Vorsitzender des Kreistags den Dank und die guten Wünsche des Rems-Murr-Kreises. Die Wahl des neuen Landrats ist am 11. Oktober.

(keck/1.10.20)

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