Rems-Murr-Kreis (Druckversion)

Streifzug durch eine bewegte Geschichte

Die Römer
Durch die Verschiebung ihrer Grenze nach Osten um 150 nach Christus nahmen die Römer den größten Teil des heutigen Kreisgebietes ein. Der obergermanische Limes verlief im Osten des Kreises mit 35 Kilometern von Norden nach Süden, bis die Römer 259/260 nach Christus durch die Alemannen vertrieben wurden. Im Hochmittelalter trennte im Norden des Kreisgebiets eine unsichtbare Grenze den schwäbischen vom fränkischen Stammessprachraum.

Das Mittelalter
In der Zeit der Klostergründungen um 800 entstand das Kloster Murrhardt. Als weitere geistliche Niederlassungen entstand 1116 das Augustiner Chorherrenstift in Backnang durch die Markgrafen von Baden. Als die ersten fassbaren Grundherren im Kreisgebiet können die Karolinger angesehen werden. Im Jahr 885 urkundete Kaiser Karl III. (der Dicke) in Waiblingen.

Kloster Murrhardt
Kloster Murrhardt
Ostkastell der Römer in Welzheim
Ostkastell der Römer in Welzheim

Die Staufer
Schon vor 1100 gelangte Waiblingen in die Hand Herzog Friedrichs I. von Schwaben, dem Staufer. Das Geschlecht der Staufer war bis zu seinem Niedergang führend im heutigen Kreisgebiet. Nach dem Niedergang der Staufer gelang es den Grafen von Württemberg von ihrem vermutlich ersten Sitz im Südwesten aus, dem Westrand des Schurwalds, neben weiteren Dynastien im staufischen Lager Fuß zu fassen.

Wiege der Württemberger und Badener
Die beiden Herrschergeschlechter Württemberg und Baden hatten ihre ersten Grablegen hier im Gebiet des Rems-Murr-Kreises – die Grafen von Wirtemberg in der Stiftskirche in Beutelsbach, die Markgrafen von Baden in der Stiftskirche in Backnang.

Stiftskirche in Beutelsbach
Stiftskirche in Beutelsbach
Stadt Backnang
Stadt Backnang

Amtssitz Waiblingen
Im ausgehenden Mittelalter beherrschte Württemberg als Territorialstaat schon fast das gesamte Kreisgebiet. Neben Asperg, Leonberg und Stuttgart gehört Waiblingen zu jenen vier Ämtern, die in den ältesten Lagerbüchern der Grafschaft Württemberg aus der Zeit um 1350 nachgewiesen sind. Um diese Zeit zeichnete sich die Einteilung einer Vogtei (Amt) ab. Seitdem ist Waiblingen bis heute kontinuierlich Sitz einer Amts- beziehungsweise Kreisverwaltung.

Als Lohn für die Napoleon erwiesene Bündnistreue erhielt Württemberg neben neuen Landesteilen im Jahr 1806 auch die Königswürde. Neue Verwaltungsstrukturen schufen eine neue Ämtereinteilung. Das Gebiet des Rems-Murr-Kreises besteht dadurch hauptsächlich aus den vier ehemaligen Oberämtern Schorndorf, Waiblingen, Welzheim und Backnang, aus denen wiederum im Jahr 1938 die Landkreise Waiblingen und Backnang hervorgegangen sind.

Nach Inkrafttreten der Kreisreform im Jahr 1973 bildeten 31 Städte und Gemeinden den Rems-Murr-Kreis

Das Wappen

Wappen Rems-Murr-Kreis

In Gold (Gelb) zwischen zwei schräglinken blauen Wellenleisten eine schräglinke schwarze Hirschstange.

Der im Jahre 1973 aus dem ehemaligen Landkreis Waiblingen und Bestandteilen der früheren Landkreise Backnang und Schwäbisch Gmünd gebildete Rems-Murr-Kreis bestimmte die schwarze württembergische Hirschstange im goldenen Schild sowie zwei die namengebenden Flüsse Rems und Murr repräsentierende blaue Wellenleisten zu Figuren seines Bildkennzeichens.
Die Hirschstange spricht die württembergische Vergangenheit des Kreisgebiets an. Zugleich soll diese Wappenfigur daran erinnern, dass die Grafen von Württemberg von Beutelsbach ausgehend ihr Territorium bildeten. Das Innenministerium hat das Wappen am 04. November 1974 verliehen.

Die Verwendung des Kreiswappens ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Landratsamts Rems-Murr-Kreis möglich.

Informationsicon
http://www.rems-murr-kreis.de//landratsamt-und-politik/landkreis/kreisportraet/geschichte-und-wappen