Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 13.12.2018

Waiblingen und Weinstadt bekommen ein verbessertes Busangebot

Von links: Vertreter der Firma Fischle & Schlienz, die Oberbürgermeister Manfred Scharman (Weinstadt) und Andreas Hesky (Waiblingen), Landrat Dr. Richard Sigel, Verkehrsdezernent Dr. Peter Zaar und VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger freuen sich auf die besseren Verbindungen. Foto: Landratsamt
Am 1. Januar übernimmt Fischle & Schlienz den Busverkehr in Waiblingen und Weinstadt

Busunternehmen Fischle & Schlienz Omnibusverkehr steigt als neuer Betreiber ein

Zum 1. Januar 2019 gibt es in Waiblingen und Weinstadt ein deutlich verbessertes Fahrplanangebot. Fahrgäste können sich auf eine neue Linie und dichtere Takte freuen. Die Buslinien 201, 202, 204, 206, 213 und 222 werden künftig von Fischle & Schlienz Omnibus gefahren. Diese neue Gesellschaft wurde von den Esslinger Traditionsunternehmen Fischle und Schlienz aus Wäldenbronn gegründet, die bereits seit Jahren im VVS als Linienbetreiber tätig sind. 

„Der Start des Linienbündels mit dem neuen Buslinienbetrieber bringt spürbare Verbesserungen für den öffentlichen Nahverkehr im Norden und Süden von Waiblingen sowie in Weinstadt mit seinen Ortsteilen mit sich“, freut sich Landrat Dr. Richard Sigel. „Zur Attraktivireung des Angebots trägt ab April 2019 auch die große Tarifzonenreform bei, durch die Bus- und Bahnfahren für viele günstiger wird. Dadurch erhoffen wir uns viele weitere ÖPNV-Nutzer“, so Sigel. 

Fischle & Schlienz kooperiert  für den Betrieb des Linienbündels mit seinem Auftragsunternehmer OVR und hat mehrere fabrikneue Busse beschafft, die über die derzeit höchstmögliche Umweltnorm Euro 6 verfügen. Alle Busse, die zum Einsatz kommen, sind komplett barrierefrei und haben moderne Innenanzeigen, die über den Fahrtverlauf informieren. Außerdem sind sie alle mit kostenfreien WLAN und Klimaanlagen ausgerüstet“, informiert Ralf Steinmetz, Geschäftsführer von Fischle & Schlienz Omnibusverkehr. „Wir gehen zudem mit einer neuen Linie an den Start und bieten den Bürgerinnen und Bürgern ein um rund 220.000 Kilometer höheres Verkehrsangebot pro Jahr als bislang“, erklärt Steinmetz.  

Anlässlich der Inbetriebnahme sagte Waiblingens Oberbürgermeister Andreas Hesky: „Zum Fahrplanwechsel wird das Angebot im Busverkehr deutlich umfangreicher. Diese Ergänzungen sind wichtige Voraussetzungen dafür, die Attraktivität des ÖPNV für unsere Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern und damit eine gute Alternative zum eigenen Auto zu bieten. Auch in den Komfort der Fahrzeuge wurde investiert, was ein Gesamtpaket darstellt, das den heutigen Nutzeransprüchen gerecht wird. Im Bereich der Fahrzeugtechnik setzt die Stadt Waiblingen darauf, dass in den kommenden Jahren mit innovativen Konzepten und moderner Antriebstechnik ein noch besserer ÖPNV geschaffen werden kann, der den steigenden Anforderungen, auch im Bereich der Umwelt, gerecht wird.“ 

„Ich freue mich, dass verbesserte Fahrplanangebot ab dem nächsten Jahr auch den Weinstädtern zugutekommen wird“, unterstrich Weinstadts Oberbürgermeister Michael Scharmann. „Die zusätzlichen Fahrten sowie die engere Taktung zwischen unseren Stadtteilen und der Stadt Waiblingen, werden die interkommunale Mobilität nachhaltig verbessern und vielleicht auch die Eine oder den Anderen dazu bewegen, das Auto stehen zu lassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Der „Einkaufshüpfer“, der die Wohngebiete in Beutelsbach und Endersbach mit unseren Einkaufsmöglichkeiten in der Stadt verbinden wird, ist eine gute Idee. Allerdings besteht in Bezug auf einige Haltestellen noch Abstimmungsbedarf“, ergänzte Scharmann. 

Anlässlich der Inbetriebnahme sagte VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger: „Unser Dank gilt einerseits dem Rems-Murr-Kreis sowie Waiblingen und Weinstadt, die den Schritt getan haben, ein höheres Fahrplanangebot vorzusehen. Andererseits gebührt dem Busunternehmen Fischle & Schlienz ein großer Dank, das die geforderten Mindestleistungen in seinem eigenwirtschaftlichen Antrag nochmal deutlich überschritten hat.“ Er bittet auch um Verständnis, wenn angesichts neuer Busse, neuer Fahrer und neuem Fahrplan am Anfang noch nicht alles hundertprozentig klappen sollte. „Erfahrungsgemäß braucht es ein paar Wochen, bis sich alles eingespielt hat“, so Hachenberger.  

Seit 2009 ist die EU-Verordnung Nr. 1370/2007 in Kraft. Sie gibt vor, dass alle Buslinien, die öffentlich gefördert werden, nach bestimmten Vergabevorschriften ausgeschrieben werden müssen. Damit nicht jede einzelne Linie extra vergeben werden muss, wurden Linienbündel geschnürt, in diesem Fall das Bündel 2 im Rems-Murr-Kreis. Zu diesem Linienbündel zählen die bisherigen Linien 201, 202, 204, 206 und 213. Neu hinzu kommt der „Einkaufshüpfer“ mit der Liniennummer 222. Das Bündel RMK 2 bekommt keine Zuschüsse durch den Landkreis und den Kommunen. Das Risiko des eigenwirtschaftlichen Verkehrs trägt das Verkehrsunternehmen, das  auch die Fahrgeldeinnahmen bekommt. 

Haushaltsverteilung und Schnupperfahrten 

Die Haushalte in den betroffenen Gemeinden werden im Rahmen einer Haushaltsverteilung in der zweiten Dezemberhälfte informiert.  

Die Fahrpläne für die neuen Angebote sind bereits im Internet auf den Seiten des Verkehrsverbundes Stuttgart abrufbar.  

Wer das neue Angebot testen möchte, hat zum Start des neuen Bündels am Dienstag, 1. Januar 2019 die Möglichkeit dazu. In allen Bussen der betroffenen Linien, die an diesem Tag unterwegs sind, kann man den ganzen Tag lang kostenlos mitfahren (bis Betriebsschluss um 6 Uhr des Folgetages).

Text: VVS (ries/13.12.18)

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