Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Gelöschter Benutzer
Artikel vom 19.07.2017

Flurbereinigungsverfahren in Erbstetten erfolgreich abgeschlossen

Flurbereinigungsverfahren in Erbstetten erfolgreich abgeschlossen

(von links): Gerd Holzwarth, Projektleiter Flurneuordnung, Luz Berendt, Präsident LGL, Markus Pfeiffer, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, Staatssekretärin MLR, Dr. Richard Sigel, Landrat des Rems-Murr-Kreises, Irmtraud Wiedersatz, Bürgermeisterin Burgstetten bei der Einweihung des Gedenksteins. / Bild: Landratsamt

Anzahl der Flurstücke wurden im Verfahren halbiert / Gemeinsame Wanderung durch das Flurneuordnungsgebiet mit Einweihung eines Gedenksteins                             

Mehr als 150 Grundstückseigentümer und Partner der Flurbereinigung Burgstetten-Erbstetten trafen sich Anfang Juli zu einer Wanderung, um gemeinsam das Ergebnis der neu geordneten Wiesen und Felder in der Gemeinde zwischen Winnenden und Backnang zu besichtigen. Eingeladen haben der Rems-Murr-Kreis, die Gemeinde Burgstetten und der Vorstand der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereini­gung, das Vertretergremium der Grundstückseigentümer. Prominente Gäste waren die Staatssek­retärin im Landwirtschaftsministerium, Friedlinde Gurr-Hirsch, und der Präsident des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung (LGL), Luz Berendt. „In enger Zusammenarbeit zwischen dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft, der Kommune und der Flurneuordnungsverwaltung wurden mit dem Instrument Flurneuordnung maßgeschneiderte Lösungen erarbeitet und erfolgreich umgesetzt", betonte Staatssekretärin Gurr-Hirsch in ihrem Fachbeitrag mit Blick auf das neue Wege- und Ge­wässernetz, das für moderne landwirtschaftliche Maschinen geeignet ist, aber auch Freizeitnutzern wie Radfahrern oder Spaziergängern gerecht wird. Die landwirtschaftlichen Gewanne in Erbstetten wurden so geordnet, dass die neuen Grundstücke nach Lage, Form und Größe für eine moderne   Land­bewirtschaftung optimiert wurden und Nutzungskonflikte damit aufgelöst werden können.

Auch Landrat Dr. Richard Sigel und die Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz sind vom Ergebnis der Flurbereinigung überzeugt. Der Rems-Murr-Landrat dankte den Eigentümern in seinem Grußwort für ihre Mitwirkungsbereitschaft: „Das alles ist nur möglich geworden, weil die insgesamt rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Verfahren 4,4 Prozent ihrer Flächen für neue Wege und Ausgleichsmaßnahmen abgegeben haben. Zudem wurde ein finanzieller Beitrag in Höhe von 209.000 Euro von den Grundbesitzern aufgebracht, damit staatliche Zuschüsse fließen konnten.“ Und die sind reichlich geflossen. Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz bedankte sich herzlich für Gelder aus EU, Bund und Land in Höhe von 1,1 Millionen Euro. „Wir haben aber auch als Gemeinde einen ordentlichen Beitrag zur Senkung der Teilnehmerbeiträge beigesteuert, denn die Gemeinde profitiert von den neuen Wegen ebenso wie die Landwirte“ so die Bürgermeisterin in ihrer Begrüßung. Außerdem freut sie sich über die erfolgreich umgesetzten Ausgleichsmaßnahmen: „Wir konnten den Wechselkröten in den neu angelegten Teichen einen idealen Platz anbieten, der schnell besiedelt wurde“.

Eben diese Ausgleichsmaßnahme wurde von den Gästen auf der anschließenden Wanderung als erste Station besichtigt. In wenigen Schritten ging es vom Aussiedlerhof der Familien Lämmle und Kößner im großen Tross bergab ins Gewann Birkenwald. Dort erläuterte der Projektleiter der Flurbereinigung, Gerd Holzwarth, die Planung und Umgestaltung der Feuchtflächen im Jahr 2014. Klaus Dahl vom NABU Backnang berichtete über seine circa 30 Begehungen in den letzten drei Jahren und die Sichtungen der seltenen Wechselkröten, Gelbbauchunken und Libellen. Die Wanderung führte dann hinauf zum Stuttgarter Weg. Dort wurde ein etwa zwei Meter hoher Basalt-Stein aufgestellt und in Erinnerung an die Flurneuordnung graviert. Der Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft, Markus Pfeiffer, hat einen ganz persönlichen Rückblick auf das Verfahren gegeben bevor die Ehrengäste den Stein feierlich enthüllten. Auf dem Rundweg zurück gab es noch eine Station im Gewann Blumental. Dort zeigte Sigrid Michelfelder vom Landwirtschaftsamt des Kreises die positiven Veränderungen der Neuordnung für die Landwirte auf. Im Anschluss lud die Gemeinde die Gäste auf ein kühles Getränk und Maultaschen ein. Präsident Luz Berendt fasste abschließend zusammen: „Wir haben heute nicht nur eine gelungene Veranstaltung erlebt sondern gesehen, wie mit dem Instrument Flurneuordnung der ländliche Raum nachhaltig und zukunftsfähig gestaltet werden kann.“

 

(saw/19.07.17)

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