Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 18.10.2019

Landratsamt unterstützt beim Tauschen von Grundstücken

Äcker, Wiesen, Weinberge, Streuobstwiesen, Wald – diese Flächen können Privatleute unkompliziert miteinander tauschen. Foto: Landratsamt
Äcker, Wiesen, Weinberge, Streuobstwiesen, Wald – diese Flächen können Privatleute unkompliziert miteinander tauschen. Foto: Landratsamt

Bessere Bewirtschaftung möglich / Gemeinde Rudersberg tauscht Waldflächen mit dem Land 

Äcker, Wiesen, Weinberge, Streuobstwiesen, Wald – diese Flächen können Privatleute unkompliziert miteinander tauschen. Voraussetzung ist, dass der Tausch die Forst- oder Agrarstruktur verbessert, dem Naturschutz oder der Landschaftspflege dient. Mit einem freiwilligen Landtausch kann zum Beispiel stark zersplitterter Grundbesitz zusammengeführt werden. 

Sind sich die Tauschpartner einig und sind die Voraussetzungen erfüllt, kann der Tausch an einem Tag durchgeführt werden. Von der Anordnung des Landtausches als spezielles Flurneuordnungsverfahren über die Ausführung bis zum Abschluss durch die Unterschriften der Tauschpartner vergehen nur rund zwei Stunden. „Sofern die rechtlichen Voraussetzungen vorliegen, ist ein Landtausch frei von Gebühren und Abgaben“, so Vermessungsdezernent Gerd Holzwarth. „Die Tauschpartner werden nach der letzten Unterschrift sofort Eigentümer und könnten bereits am nächsten Tag die eingetauschten Grundstücke verkaufen.“ 

Drei bis vier Landtausche führt das Landratsamt im Schnitt pro Jahr durch. Wer sich für einen freiwilligen Landtausch interessiert, kann sich beim Amt für Vermessung und Flurneuordnung melden: flurneuordnung(@)rems-murr-kreis.de oder Telefonnummer: 07151 501-2010.

Beispiel Rudersberg:

Eine Fläche von 36,8 Hektar – das entspricht etwa 51 Fußballfeldern – hat die Gemeinde Rudersberg an die Staatsforstverwaltung abgegeben und dafür 33,8 Hektar (47 Fußballfelder) erhalten – eine ungewöhnlich große Fläche für einen Landtausch. Auch der Wert des Holzbestandes ist beachtlich: „Einen Waldtausch in dieser Größenordnung mit Holzwerten von insgesamt 1,9 Millionen Euro haben wir im Rems-Murr-Kreis noch nie durchgeführt“, berichtet Martin Röhrs, Leiter des Kreisforstamtes. 

Durch den Tausch erhält die Gemeinde größere zusammenhängende Flächen, die auf ihrer Gemarkung liegen. Das ermöglicht eine bessere Bewirtschaftung der Waldflächen. Durch die Größe der getauschten Flächen war das Verfahren ungewöhnlich aufwendig. „Ich freue mich, dass die Vorarbeiten erledigt sind und wir den Tausch jetzt durchführen können“, sagt Bürgermeister Raimon Ahrens.

(ries/18.10.19)

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