Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Gelöschter Benutzer
Artikel vom 08.09.2020

23 rechtliche Verstöße bei Motorradkontrolle in Alfdorf festgestellt

Erster Landesbeamter Dr. Peter Zaar und Polizeipräsident Rainer Möller begleiten die Verkehrskontrolle. Foto: Markus Metzger.
Erster Landesbeamter Dr. Peter Zaar und Polizeipräsident Rainer Möller begleiten die Verkehrskontrolle. Foto: Markus Metzger.

Gemeinsame Verkehrskontrolle am 6. September vom Landratsamts Rems-Murr-Kreis und dem Polizeipräsidium Schorndorf

„Jeder tödliche oder schwere Verkehrsunfall ist einer zu viel, weshalb die Reduzierung derartiger Unfälle bei der Polizei höchste Priorität hat“, so Polizeipräsident Rainer Möller. Auch das Landratsamt möchtet neben den Lärmschildern „Fahr nicht wie die Sau“ oder „Lärm nicht wie ein Esel“ einen Teil dazu beitragen, Strecken im Landkreis, auf denen Erfahrungsgemäß zu schnell gefahren wird, sicher zu machen. Diese Schilder findet man bereits an vielen „Raserstrecken“ im Rems-Murr-Kreis, um die Verkehrsteilnehmer für dieses Thema zu sensibilisieren.

Deshalb hat der Rems-Murr-Kreis gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Aalen am Sonntag, 6. September, zwischen 14 und 20 Uhr eine Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrolle zwischen Alfdorf-Haghof und Alfdorf-Pfahlbronn durchgeführt.

Der Landkreis ist Teil der landesweiten Initiative gegen Motoradlärm – zusammen mit Berglen, Großerlach, Kernen im Remstal, Leutenbach, Rudersberg, Waiblingen, Weinstadt und vielen anderen Kreisen und Kommunen in Baden-Württemberg. Da Raser, die sich trotz aller Hinweise über die Regeln hinwegsetzten, schwer beizukommen ist, man kann die Person unter dem Helm nicht identifizieren kann und es in Deutschland keine Halterhaftung bezüglich Geschwindigkeitsübertretungen gibt, lag der Fokus insbesondere auf Zweiradfahrern. Denn die sind bei Unfällen besonders gefährdet.

Während der Verkehrs- und Geschwindigkeitskontrolle wurden insgesamt 28 motorisierte Zweiräder kontrolliert. Dabei wurden folgende Verstöße festgestellt:

  • Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit: 17
  • Technische Mängel am Fahrzeug: 6

Der Erste Landesbeamte, Dr. Peter Zaar freut sich, „dass eine Verkehrskontrolle von insgesamt vier Stunden nur eine überschaubare Anzahl von Verstößen festgestellt wurde. Denn das vorrangige Ziel ist keine Bestrafung, sondern wir wollen mit unseren Kontrollen sensibilisieren und Unfällen vorbeugen.“

„Gerade im jüngsten Fall mit einem tödlich verunglückten Motorradfahrer wird deutlich, dass dies für die Hinterbliebenen einen schweren Schicksalsschlag darstellt – dies gilt es künftig zu verhindern. Da Motorradunfälle und die damit verbundenen schwersten Folgen überwiegend auf überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen sind, werden entsprechende ganzheitliche Kontrollen der Polizei unerlässlich bleiben“, so Möller, Polizeipräsident Aalen. „Auch durch derartige polizeiliche Kontrollschwerpunkte gelang es jüngst sogenannte „Motorradstrecken“ sicherer zu machen und somit dem großen Ziel etwas näher zu kommen, dass niemand mehr sein Leben auf der Straße verliert.“

Hintergrund:

Im Gebiet des Polizeipräsidiums Aalens stiegen Motorradunfälle im Vergleich zum Vorjahr an. Eine zu hohe bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit ist sowohl insgesamt als auch im Segment Motorrad mit 63 % eine der Hauptunfallursachen, gefolgt von der Unfallursache Abstand (14 %) und Unfallursache Überholen (13 %). Grundsätzlich ist in ländlich gelegenen Gegenden der Anteil des Unfallgrundes Geschwindigkeit deutlich höher als in städtischen Gebieten. Gerade für Motorradfahrer ist das Risiko, dass ein Unfall tödliche Folgen hat, dabei besonders hoch.

Neben der Unfallproblematik kommen bei den Städten und Gemeinden, beim Landratsamt und der Polizei immer wieder Bürgerbeschwerden über zu laute und zu schnelle Fahrzeuge an. Daher wurde bei der Verkehrskontrolle auch der ganzheitliche, technische Zustand der Fahrzeuge kontrolliert.

(wil, 08.09.20)

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