Rems-Murr-Kreis

Von Starkregen spricht man, wenn es in kurzer Zeit und lokal begrenzt (kleinräumig) intensiv regnet. Der Deutsche Wetterdienst warnt in drei Stufen:

• Starkregen: 15 bis 25 Liter pro Quadratmetet in einer Stunde oder 20 bis 35 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden.
• Heftiger Starkregen: 25 bis 40 Liter pro Quadratmetet in einer Stunde oder 35 bis 60 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden.
• Extrem heftiger Starkregen: mehr als 40 Liter pro Quadratmetet in einer Stunde oder mehr als 60 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden.  

Starkregenereignisse kommen vorwiegend in den Sommermonaten in Verbindung mit Gewittern vor. Diese Ereignisse stellen ein schwer zu kalkulierendes Überschwemmungsrisiko dar. Sie können überall auftreten, auch fernab von Gewässern. Bei solchen Ereignissen scheint das Wasser von allen Seiten her zu kommen. Das oberflächlich abfließende Wasser birgt mit teils hohen Fließgeschwindigkeiten und großen Strömungskräften jede Menge Schadenspotential.

Durch ein wärmeres Klima infolge des Klimawandels muss man sich auf heftigere und häufigere Starkregen einstellen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt online und per App vor Unwetter Wetterwarnungen des DWD für Baden-Württemberg.

Zudem betreibt der Deutsche Wetterdienst seit dem 11. April 2025 das Naturgefahrenportal. Dieses bietet umfassende Informationen zu aktuellen Warnungen vor bevorstehenden Ereignissen sowie zur Einschätzung der allgemeinen Gefährdung an Ihrem Standort. des Weiteren werden Handlungsempfehlungen gegeben, wie man sich vor Naturgefahren schützen kann und wie man während und nach einem Schadensereignis richtig verhält. Zu den verschiedenen Bereichen des Naturgefahrenportals finden Sie hier hilfreiche Hintergrundinformationen: Naturgefahrenportal des DWD

Mit dem Starkregen fällt viel Wasser auf die Erdoberfläche. Ist der Boden bereits gesättigt oder fällt mehr Regen als vom Boden und der Kanalisation aufgenommen werden kann, bildet sich ein Oberflächenabfluss. Dieser fließt über das offene Gelände ab, sammelt sich in tiefer liegenden Bereichen und kann bereits vor dem Erreichen eines Gewässers beträchtliche Ausmaße annehmen und Schäden verursachen. Vor allem Kellerräume, tieferliegende Garagen, Infrastruktur und Bebauungen in Senken können so erheblich geschädigt werden.

Starkregen kann zu Sturzfluten führen, die hohe Strömungskräfte entwickeln. Diese können große Mengen an Treibgut, wie (Brenn)Holz, Heu- und Silageballen sowie Boden und Geröll, mit sich reißen. Hierdurch kann es an Verdolungseinläufen oder Brücken zu Verklausungen und Verstopfungen führen. Es kommt dann zu einem Rückstau, der zur Überflutung des umliegenden Geländes führt. Dadurch kann es zu weiteren schweren Schäden an Gebäuden und Infrastruktur kommen.   

Starkregenereignisse sind Naturerscheinungen, die durch den Menschen nicht verhindert werden können! Man kann sich aber auf Hochwasser infolge von Starkregen vorbereiten und somit die negativen Folgen dieser Ereignisse deutlich reduzieren. Mit dieser Vorbereitung sollte man frühzeitig beginnen.

Zunächst sollte man das persönliche Gefährdungsrisiko abschätzen und abklären, inwieweit das eigene Gebäude von Hochwasser und Überflutungen durch Starkregen betroffen ist. 

Der Deutsche Wetterdienst hat am 11. April 2025 das neue Naturgefahrenportal live geschaltet. Dort können sich Bürgerinnen und Bürger jederzeit aktuell über mögliche Naturgefahren wie Hochwasser und Starkregen an ihrem Wohn- oder Aufenthaltsort in Deutschland informieren. Zudem erhält man weitergehende Vorsorgeinformationen. Link zur Seite Regen - Handlungsempfehlungen.

In Folge des Starkregenereignisses in der Nacht vom 2. auf den 3. Juni 2024 wurden Antworten und Hilfestellungen auf die drängendsten Fragen rund um das Thema Hochwasser und Starkregen im Rems-Murr-Kreis zusammengestellt. Diese finden Sie hier.

Ergänzend zu den bereits genannten Handlungsempfehlungen hat das Hochwasserportal Baden-Württemberg für Unternehmen spezielle Handlungsempfehlungen zusammengestellt. Hierbei werden insbesondere das betriebliche Hochwasserrisikomanagement, die Erarbeitung eines betrieblichen Alarm- und Einsatzplanes sowie die Planung und Vorbereitung von Aufräumarbeiten nach dem Ereignisfall thematisiert. Diese Zusammenstellungen findet man hier.