Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 01.08.2022

Bürgerinnen und Bürger reden mit beim Klimaschutz im Rems-Murr-Kreis

Bürgerinnen und Bürger im Gespräch mit Landrat Dr. Richard Sigel und Jochen Schäufele, Leiter des Umweltschutzamts. Foto: Starke Bilder / Heiko Potthoff
Bürgerdialog in Kernen
Auch die Jugendlichen hatte im Jugenddialog viele gute Ideen. Foto: Gottfried Stoppel
Jugenddialog

Der Rems-Murr-Kreis ist schon seit vielen Jahren erfolgreich im Klimaschutz aktiv und arbeitet aktuell mit seinem dritten Klimaschutz-Handlungsprogramm unter dem Motto „Klimaschutz zum Mitmachen“. Der Mitmachen-Ansatz wurde auch mit dem Bundespreis „Klimaaktive Kommune“ ausgezeichnet.

Unter dem Arbeitstitel „Miteinander.Handeln.Jetzt.“ wird nun für die Jahre 2023 bis 2026 das nunmehr vierte Klimaschutz-Handlungsprogramm vorbereitet. Mit dem Handlungsprogramm sollen die Bestrebungen für mehr Klimaschutz noch weiter in die Fläche gebracht werden – mit noch mehr Bürgerbeteiligung.

„Dabei war mir wichtig, die Bürgerinnen und Bürger – und vor allem auch die Fridays-for-future-Generation – mit in unsere Planungen einzubeziehen“, sagt Landrat Dr. Richard Sigel. „Klimaschutz kann nur funktionieren, wenn möglichst alle Akteure mitmachen und wir miteinander handeln. Es reicht nicht aus, dass wir uns als Landkreisverwaltung schon 2019 das Ziel gesetzt haben bis 2030 klimaneutral zu sein: Wir brauchen alle, damit der gesamte Rems-Murr-Kreis spätestens 2035 klimaneutral ist. Wir wollen den Klimaschutz mit dem neuen Handlungsprogramm daher noch weiter in die Fläche bringen. Dafür brauchen wir eine rege Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger – sowohl bei der Entwicklung des Handlungsprogramms als auch bei der späteren Umsetzung.“

Die Dialoggespräche dienten auch dazu, sich gegenseitig auszutauschen, sich kennen zu lernen und gegenseitiges Verständnis zu gewinnen. Damit es gelingt, den Klimaschutz noch mehr in die Fläche zu bringen und möglichst viele Personen, Institutionen, Kommunen und Unternehmen zum Mitmachen zu motivieren, wurde gemeinsam herausgearbeitet, wo die größten Herausforderungen liegen. Hierbei stellte sich schnell heraus, dass ein Informationsdefizit zu fehlender Akzeptanz führen kann. Daraufhin haben die Klimaschutz-Experten im Landratsamt und die Teilnehmenden Maßnahmen und Projekte besprochen, mit denen mehr Transparenz geschaffen und ein möglichst großer Personenkreis angesprochen und niederschwellig mit Informationen versorgt werden kann.

Neben der direkten Bürgerbeteiligung war den Teilnehmenden auch der Austausch und das Netzwerken wichtig. Dies könnte beispielsweise im Rahmen von kreativen und offenen Informationsveranstaltungen erfolgen. Auch die Einrichtung einer elektronischen Plattform zur Kommunikation und Vorstellung von Best-Practice-Beispielen wurde mehrmals als Anregung vorgebracht. Neben derartigen Anregungen und Appellen an die Landes- und Bundespolitik schlugen die Teilnehmenden auch konkrete Projekte vor. Beispielhaft kann die Schaffung einer Struktur für die stoffliche und energetische Verwertung von Gehölzschnitt und Grüngut genannt werden.

Im Jugenddialog haben sich die Jugendlichen des Rems-Murr-Kreises für das neue Handlungsprogramm Klimaschutz-Wettbewerbe und Projekttage gewünscht, aber auch Raum und Unterstützung für eigene Ideen und Projekte, ähnlich wie dies bereits mit der Projektförderung Agenda 2030 durch den Landkreis möglich ist.

Die Ergebnisse der Dialoge werden nun weiter aufbereitet und sollen Eingang in das vierte Klimaschutz-Handlungsprogramm finden, das im November dieses Jahres durch den Kreistag verabschiedet werden soll.

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