Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Gelöschter Benutzer
Artikel vom 30.10.2020

Großer Einsatz für die Artenvielfalt an Straßen wird gewürdigt

Verkehrsminister Wilfried Hermann Preisverleihung Blühflächen
Der Verkehrsminister Wilfried Hermann bei der Online-Preisverleihung für die Blühflächen, Foto: Screenshot, Landratsamt
Auszeichnung für Blühflächen - Skulptur; Foto: Verkehrsministerium
Diese Skulptur gab es als Auszeichnung für das Blühflächenprojekt; Foto: Verkehrsministerium

Verkehrsminister Hermann zeichnet vier Stadt- und Landkreise für ihr besonderes Engagement zur Erhaltung der biologischen Vielfalt aus

Viele Stadt- und Landkreise, Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg haben sich in den letzten Jahren für die Artenvielfalt entlang von Straßen eingesetzt. Vier besonders engagierte Stadt- und Landkreise, nämlich der Stadtkreis Freiburg, der Ostalbkreis, der Rems-Murr-Kreis und der Rhein-Neckar-Kreis, wurden heute (22. Oktober) von Minister Winfried Hermann MdL dafür gewürdigt. Aufgrund der Corona-Lage musste die Veranstaltung virtuell stattfinden. „Es ist wichtig, dass Städte und Kreise den Naturschutz zu ihrer Sache machen. Ihr besonderer Einsatz für die Vielfalt von Tieren und Pflanzen verdient diese Auszeichnung“, unterstrich der Verkehrsminister gegenüber den Vertretern der Stadt- und Landkreise.
Im Rahmen des Sonderprogramms des Landes zur Stärkung der biologischen Vielfalt stellt das Verkehrsministerium seit 2018 Finanzmittel für vielfältige Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt auf den Grünflächen an Straßen, dem sogenannten Straßenbegleitgrün, und für den Bau von Amphibienschutzanlagen zur Verfügung.
Grasflächen an Straßen werden üblicherweise gemäht und der Grasschnitt bleibt auf den Flächen liegen. Im Gegensatz dazu fördert das Verkehrsministerium das zweimalige Mähen mit Entfernung des Schnittgutes, die sogenannte Aushagerung, wodurch artenreiche, nährstoffarme Flächen entstehen. Die ergänzende Einsaat mit gebietsheimischen Blühmischungen beschleunigt die Entstehung von artenreichen Flächen.

Seit Beginn des Sonderprogrammes haben sich insgesamt 24 Stadt- und Landkreise freiwillig an den unterschiedlichen Maßnahmen beteiligt. Besonders herausragend ist dabei das Engagement des Stadtkreises Freiburg, des Ostalbkreises, des Rems-Murr-Kreises und des Rhein-Neckar-Kreises. Seit 2018 setzen diese vier Kreise sich kontinuierlich für die Artenvielfalt im Straßenbegleitgrün ein und stellen jeweils mindestens neun Hektar für die Aushagerung zur Verfügung. Die Maßnahmen führen bereits zu ersten, positiven Veränderungen, wie dem vermehrten Auftreten von Blühpflanzen und einer lichteren Struktur der bisher ausgehagerten Flächen. Im Ostalbkreis, Rems-Murr-Kreis und Rhein-Neckar-Kreis wurden zudem große Flächen ergänzend mit gebietsheimischen Blühmischungen eingesät. Die Maßnahmen wurden mit großem Fachwissen geplant und durchgeführt sowie teilweise von externen Fachleuten begleitet. Auf Basis dieser und weiterer Kriterien wurden die vier besonders engagierten Stadt- und Landkreise ausgewählt.
Verkehrsminister Winfried Hermann: „Nur mit engagierten Stadt- und Landkreisen, Städten und Gemeinden können wir die Artenvielfalt entlang der Straßen in unserem Land erhalten und stärken. Ich hoffe, dass möglichst viele Kreise, Städte und Gemeinden diesem Beispiel folgen. Die biologische Diversität in unserem Land kann nur mit kompetentem Engagement vor Ort geschützt werden.“

Als Dank erhielten die prämierten Stadt- und Landkreise Hartholz-Skulpturen des Schweizer Künstlers Marcel E. Plüss. Die sogenannte „Wildbienenkunst“ sieht nicht nur schön aus, sondern bietet mit den gebohrten Hohlräumen auch Wildbienen ein Zuhause.

„Die Blühflächen entlang der Bundesstraße waren für uns eine Chance, das Thema Artenvielfalt für viele Menschen sichtbar zu machen – dass das funktioniert hat, zeigen uns die vielen positiven Rückmeldungen, die wir seit Beginn des Projektes von Bürgerinnen und Bürgern bekommen. Deshalb freuen wir uns besonders, dass das Land uns finanziell unterstützt hat, damit wir solche Vorhaben auch einmal ausprobieren können“, so Landrat Dr. Richard Sigel über das Projekt. Mit Blick auf die Zukunft führt er aus: „Damit die vielen Initiativen zur Artenvielfalt im Landkreis ihre Kräfte bündeln können, haben wir im September das Netzwerk Artenvielfalt mitgegründet. So werden Projekte wie die Blühflächen keine einsamen Inseln bleiben.“

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