Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Rojda Firat
Artikel vom 18.02.2022

Runder Tisch trägt Früchte: weitere legale Mountainbike-Trails am Kappelberg freigegeben

Ziel: Kreisweites legales Trail-Netz / Zusammenarbeit aller Beteiligten auf Augenhöhe

Dank dem Projekt Runder Tisch Mountainbike sind jetzt mehrere legale Mountainbike-Trails in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden auf dem Fellbacher Kappelberg freigegeben. Die Strecken wurden gemeinsam von allen Projektbeteiligten entwickelt und vom Forstamt genehmigt. Damit wächst das Angebot von legalen Trails für Mountainbiker im Landkreis langsam zu einem kreisweiten Netz an: In Kernen, Backnang und Oppenweiler sind bereits gemeinsam erarbeitete Trails in der Nutzung, weitere Strecken sind in Planung, etwa in Winnenden und Waiblingen.

Beim Runden Tisch setzten sich Naturschützer, Wanderer und Mountainbiker unter der Leitung des Kreisforstamtes mit dem Ziel zusammen, ein gutes Miteinander für die unterschiedlichen Nutzungen im Wald zu finden. Durch die Ausweisung eines attraktiven Mountainbike-Angebots sollen die Interessen von anderen Waldnutzern genauso geschützt werden wie sensible Bereiche des Naturschutzes oder Ruhezonen von Tieren. „Wir haben in einem einzigartigen Vorgehen alle an einen Tisch geholt, um Konflikte zwischen Naturschutz, Fußgängern und Bikern gemeinsam und konstruktiv zu lösen“, sagt Landrat Dr. Richard Sigel über das Projekt. „Als Landkreis sehen wir uns in der Verantwortung, die unterschiedlichen Interessen im Wald zusammenzubringen und der Runde Tisch hat sich als ideales Format erwiesen. Die Zusammenarbeit hat sehr gut geklappt – und ich freue mich, dass wir den Mountainbikern mit den Trails echte Angebote machen können, statt nur Verbote auszusprechen.“

Die legalen Trails im Landkreis sind klar durch eine einheitliche Beschilderung gekennzeichnet. Zudem haben die Teilnehmenden des Projekts gemeinsam ein Nutzungskonzept entwickelt, um für ein rücksichtsvolles Miteinander im Wald zu sorgen. „Es geht nur zusammen“, ist auch Fellbachs Baubürgermeisterin Beatrice Soltys überzeugt. Die Stadt Fellbach hatte im Frühjahr 2020 ebenfalls begonnen, alle „Waldnutzer“ an einen Tisch zu holen und über ein gemeinsames Vorgehen zu sprechen. Die Initiative ist dann in dem kreisweiten Anliegen aufgegangen. „Wir benötigen ein gutes Netz an Trails, damit die Attraktivität gegeben ist haben und sich die Nutzungen verteilen“, ist sich die Baubürgermeisterin sicher.

Die im August 2020 gegründete Interessengemeinschaft Rems-Murr der DIMB (Deutsche Initiative Mountainbike e.V.), übernimmt einen Großteil der Planungs- und Kartierarbeit und hat sich im Landkreis als Hauptansprechpartnerin in Sachen Mountainbike etabliert. Die DIMB IG Rems-Murr stellt zudem ein Bindeglied zu örtlichen Vereinen und Ortsgruppen dar. „Wir freuen uns sehr, dass wir gerade in meiner Heimatstadt beginnen konnten, ein attraktives Trailnetz zu genehmigen und auch neue Trails anzulegen – gemeinsam mit der Ortsgruppe Fellbach-Kernen des Mountainbike Stuttgart e.V.“, sagt DIMB IG-Sprecher Patrick Ortwein.  „Unser großer Dank gilt vor allem auch dem örtlichen Forst-Revierleiter Stefan Baranek, der stark zwischen allen Beteiligten vermittelt hat.“

Praktische Infos

  • Kernen:
    Katzenkopf-Trail: Start am Katzenkopf, Naturtrail Länge= 1,43 km  , Schwierigkeitsgrad S0- S1 familientauglich!
  • Trails Fellbach:
    Mehrere Trails unterschiedlicher Schwierigkeit, S0 bis S3, von familientauglich bis zu geübten Fahrern – für jeden etwas dabei!
  • Trails im Backnanger Plattenwald:
    Start am Parkplatz Waldfriedhof, mehrere Trails im Naherholungsgebiet Plattenwald, Naturtrails S0-S1 familientauglich!


Eine Übersicht dieser und weiterer Trails ist abrufbar unter dem Link: http://mtb.rems-murr-kreis.de/

Hintergrund

Angestoßen hatte die ersten Gespräche des Runden Tisches das Landratsamt im Juli 2020. Ziel der Initiative ist es, im Dialog auf Augenhöhe die Situation für alle Beteiligten zu verbessern. An den Gesprächen beteiligten sich unter Leitung des Kreisforstamtes Vertreterinnen und Vertreter von Waldbesitzenden, Jagd, Naturschutz, Wanderverbänden, Tourismus, Mountainbike und öffentlicher Verwaltung. Es entstehen alternative Routen und Ausweichmöglichkeiten sowie Konzepte für ein freundliches Miteinander auf den „shared trails“, den gemeinsam genutzten Wegen. Neu angelegte, legale und öffentlich befahrbare Strecken sollen sich an den Verlauf der Forstwege anlehnen und diese entlasten, aber auch den Bikern eine ungestörte Fahrt ermöglichen.

 

(firat/18.02.22)

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