Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Pressestelle
Artikel vom 07.02.2022

Amphibienschutz: Ehrenamtliche und Landratsamt im Austausch

Erdkröte im Straßenverkehr. Foto: Landratsamt

Digitaler Runder Tisch mit Vertretern des Naturschutzes und des Straßenbaus mit ehrenamtlichen Helfern

 

Die Wanderung der Amphibien zu ihren Laichgewässern steht wieder kurz bevor. Für wandernde Amphibien ist der Straßenverkehr eine große Gefahr. Arten, die weite Entfernungen zwischen Landlebensraum und Laichgewässer zurücklegen, sind besonders betroffen. Das gilt insbesondere für Grasfrosch, Springfrosch und Erdkröte. Ihr Schutz trägt zur Bewahrung heimischer Arten bei.

Dem Landkreis ist es in den letzten Jahren gelungen, einige hoch frequentierte Streckenabschnitte mit dauerhaften Schutzanlagen auszustatten. Die Amphibien können dann mithilfe von Leiteinrichtungen und Tunneldurchlässen die Straße sicher queren. An Stellen, wo das nicht möglich ist, betreuen ehrenamtliche Helfer der Naturschutzverbünde zahlreiche Amphibienwanderstrecken im Rems-Murr-Kreis. Zwischen Februar und April 2021 waren über 200 Ehrenamtliche im Einsatz: Sie haben mobile Schutzzäune aufgebaut, kontrolliert und Amphibien sicher auf die andere Straßenseite befördert. Diese Arbeit der ehrenamtlichen Helfer ist nach wie vor unverzichtbar.

Damit die ehrenamtlichen Helfer über alle erforderlichen Informationen für ihre wichtige Tätigkeit verfügen, hat das Landratsamt am 3. Februar 2022 bereits zum zweiten Mal zu einem Runden Tisch „Amphibienschutz im Rems-Murr-Kreis“ im Online-Format eingeladen. An diesem nahmen neben den Amphibienschützern, Vertreter der unteren Straßenverkehrsbehörden, Vertreter der unteren Naturschutzbehörde und des Landschaftserhaltungsverbandes teil. Dabei standen der gegenseitige fachliche Austausch, die Vernetzung der Ehrenamtlichen untereinander und die Gewinnung von weiteren helfenden Händen im Mittelpunkt.

So wurden dieses Jahr vor allem die Ursachen der rückläufigen Zahlen der Amphibien an den Wanderstrecken diskutiert. Bezug genommen wurde auf die Veröffentlichung der aktualisierten Fassung der Roten Liste Amphibien des letzten Jahres. In dieser sind auch die teils starken Bestandsrückgänge bei den sehr häufigen Amphibienarten Erdkröte und Gasfrosch dokumentiert. So wird der Grasfrosch mittlerweile auf der Vorwarnliste geführt.

„Die Ursachen für den Rückgang dieser beiden Amphibienarten sind vielfältig und teilweise auch noch nicht vollständig bekannt. Umso wichtiger ist es daher, dass heimische Amphibien vor dem Straßenverkehr geschützt werden“, so Jochen Schäufele, Amtsleiter vom Umweltschutzamt sowie Moderator des Rundes Tisches zum Amphibienschutz.

Besprochen wurden zudem die vorgestellten Möglichkeiten der Straßenbeschilderung von Amphibienwanderstrecken, die insbesondere den nächtlichen Einsatz der Amphibienschützer sichern.

„Klima- und Tierschutz sind mir sehr wichtig, daher möchten wir als Landkreisverwaltung unseren Beitrag zum Artenschutz leisten, indem wir das Netzwerk der Ehrenamtlichen fördern und sie bei der Rettung der Amphibien im Rems-Murr-Kreis unterstützen“, so Landrat Dr. Sigel. „Da der Austausch von allen Akteuren sehr positiv angenommen wurde, freut es mich, dass der runde Tisch zum Amphibienschutz bereits zum zweiten Mal stattfinden kann“, sagt Landrat Dr. Sigel. „Ich danke allen Ehrenamtlichen, für Ihr großartiges Engagement bei der Rettung der Amphibien“.

Da von dieser Veranstaltung sowohl die Ehrenamtlichen als auch die Behördenvertreter profitieren, wird das Landratsamt jährlich zu einem Runden Tisch „Amphibienschutz im Rems-Murr-Kreis“ einladen und so eine Plattform für einen gegenseitigen Informationsaustausch bieten. Der nächste Termin soll im November stattfinden.

 

(firat/7.2.22)

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