Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Rojda Firat
Artikel vom 06.02.2024

Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb geht bis 2027 in die Verlängerung

Die studierte Umweltwissenschaftlerin bringt dank ihrer Erfahrungen als Beraterin und Projektmitarbeiterin  beim Thema Kartoffelanbau, Legehennenhaltung und Nachhaltigkeitsberatung beste Voraussetzungen mit, um die Bio-Musterregion voranzubringen.
Milena Schulz ist die neue Regionalmanagerin der Bio-Musterregion. Foto:privat

Milena Schulz tritt als neue Regionalmanagerin die Nachfolge von Vera Brosche an / Außer-Haus-Verpflegung, Tierwohl und hofnahe Schlachtungen weiterhin im Fokus

 

Die Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb wurde im Dezember 2020 als eine von fünf neuen Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg ausgewählt und hat im Oktober 2021 die Arbeit aufgenommen. Nach einer erfolgreichen ersten Förderperiode, geht die Bio-Musterregion seit Beginn diesen Jahres für weitere drei Jahre in die Verlängerung. Ziel der Bio-Musterregion ist es, die Erzeugung, Verarbeitung und den Verkauf von regionalen und ökologischen Lebensmitteln zu fördern. Durch Vernetzungsarbeit und gezielte Beratung durch die Landwirtschaftsämter, sollen bestehende Bio-Betriebe gestärkt und weitere potenzielle Bio-Betriebe gewonnen werden. Gleichzeitig sollen auch Verbraucherinnen und Verbraucher für die Themen Ökolandbau und ökologische Lebensmittelproduktion sensibilisiert werden. Das Landratsamt Rems-Murr-Kreis übernimmt dabei die Rolle des Leadpartners.

 

Zum Auftakt der neuen Förderperiode hat auch die neue Regionalmanagerin der Bio-Musterregion, Milena Schulz (33) ihre Tätigkeit aufgenommen. Frau Schulz tritt somit die Nachfolge von Vera Brosche, die den Grundstein für die Etablierung der Biomusterregion gelegt hatte, an. Milena Schulz studierte Umweltwissenschaften mit dem Schwerpunkt Landwirtschaft in Lüneburg, an der Universität Hohenheim sowie an der schwedischen Universität für Landwirtschaft in Uppsala. Nach dem Studium war Milena Schulz bei der Öko-Beratungsgesellschaft Naturland als Beraterin und Projektmitarbeiterin tätig. Dabei zählten vor allem der Kartoffelanbau, Legehennenhaltung und Nachhaltigkeitsberatung zu ihren Schwerpunkten. Somit bieten ihre Studien- und Berufserfahrungen beste Voraussetzungen, um die Biomusterregion weiter zu entwickeln. Die neue Regionalmanagerin, die gebürtig aus Norddeutschland stammt, kam vor sechs Jahren in den in den Raum Stuttgart, wo sie sich inzwischen auch heimisch fühlt: „Mir gefällt die landschaftliche und kulinarische Vielfalt hier im Süden, wenn die Zutaten auch noch unter ökologischen Gesichtspunkten hergestellt sind, gibt mir das ein gutes Gefühl. Daher freue ich mich sehr darauf, bestehende bio-regionale Wertschöpfungsketten zu stärken, auszubauen und neue zu etablieren,“ sagt Milena Schulz.

 

Auch Landrat Dr. Richard Sigel freut sich, dass die Bio-Musterregion unter der neuen Leitung von Milena Schulz weiter gefördert wird: „In Zeiten von Haushaltskonsolidierungen, verbunden mit vielen Kürzungen, ist es keine Selbstverständlichkeit, dass die Förderung unserer Bio-Musterregion vom Land Baden-Württemberg verlängert wurde. Es zeugt davon, dass unsere Arbeit zur Unterstützung des regionalen Ökolandbaus in der Region fruchtet und Anerkennung findet“, sagt Landrat Richard Sigel. „Zusammen mit unserem Kooperationspartner dem Ostalbkreis, werden wir mit unserer neuen Regionalmanagerin an die bisher geleistete Arbeit anknüpfen und diese fortsetzen“, so der Landrat weiter.
 

Seit 2020 wurde innerhalb der Bio-Musterregion unter anderem bei den Themen hofnahe Schlachtung, Bio in der Außerhaus-Verpflegung sowie Vermarktung und Verbraucheraktionen viel erreicht. So konnten in beiden Landkreisen in einigen Betrieben bereits Zulassungen für die stressfreie Schlachtung am Hof erhalten. Mit vielen Lebensmittelhändlern wurden zudem Gespräche geführt, um die Vermarktung regionaler Bio-Produkte voranzubringen.

Auch Verbraucherinnen und Verbraucher konnten ihr Wissen bei Vorträgen, Aktionen und Diskussionen, zum Beispiel zu Weinen aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten erweitern. Die Biomusterregion wird sich, anknüpfend an ihre vorherigen Projekte, zukünftig vor allem darauf konzentrieren, Einrichtungen der Außer-Haus-Verpflegung dabei zu unterstützen, regionale und biologische Lebensmittel in ihr Verpflegungskonzept aufzunehmen. Dies soll vor allem im Rahmen von Informations- und Vernetzungsveranstaltungen und in Zusammenarbeit mit anderen Biomusterregionen geschehen. Ziel ist es, langfristig auch ein regionales und überregionales Lieferanten-Abnehmerverzeichnis zu veröffentlichen. Geplant ist zudem, sich im März 2024 mit interessierten Einrichtungen und Betrieben für das Projekt „Bio in der Gemeinschaftsverpflegung in Bio-Musterregionen“ des Ministeriums für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, zu bewerben. Ergänzend dazu plant die Biomusterregion das Projekt „Hofnahe Schlachtung“ weiterzuführen. Hier sollen Stammtische mit regelmäßigen Vorträgen für Landwirtinnen und Landwirte stattfinden.

Außerdem ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe mit dem Veterinäramt rund um die Themen tierwohlgerechte Legehennenhaltung und Vermarktung von älteren Hennen geplant. Innerhalb der Veranstaltungsreihe sollen mit Koch-Workshops für Jugendliche oder einem Workshop für die kreative Zubereitung von Suppenhühnern, auch Verbraucherinnen und Verbraucher angesprochen werden.

 

Infos und Kontakt zur Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb sind unter www.biomusterregionen-bw.de zu finden.

  

(firat/06.02.24)

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