Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 19.08.2022

Die ersten Stadtjäger können demnächst starten

Menschliche Siedlungen sind für Wildtiere wie den Waschbären attraktiv. Foto: Pixabay
Menschliche Siedlungen sind für Wildtiere wie den Waschbären attraktiv. Foto: Pixabay

Durch die lang anhaltende Trockenheit finden Wildtiere in der Feldflur oftmals keine Nahrung mehr und ziehen in die Dörfer und Städte. Menschliche Siedlungen sind für sie ausgesprochen attraktiv: Sie bieten ein ganzjährig vielfältiges Nahrungsangebot und unterschiedliche landschaftliche Strukturen. Dabei kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen Wildtieren und Menschen.

Mit der Einführung von Stadtjägern werden qualifizierte Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen in Bezug auf Wildtiere im Siedlungsraum geschaffen. Sie haben seit vielen Jahren Jagderfahrung und eine vom Ministerium für Ländlichen Raum anerkannte Fortbildung für die besonderen Verhältnisse beim Management von Wildtieren in der Stadt abgeschlossen. Stadtjäger kümmern sich um das Wildtiermanagement und arbeiten mit dem Wildtierbeauftragten des Kreisforstamtes eng zusammen.

„Das Ministerium für Ländlichen Raum hat Mitte Juli mit der Anerkennung der Ausbildung von Stadtjägerinnen und Stadtjägern durch den Jagd-Natur-Wildtierschützerverband Baden-Württemberg einen Meilenstein zum Management von Wildtieren in der Stadt gesetzt“, sagt Gerd Holzwarth, Forstdezernent im Landratsamt Rems-Murr-Kreis.  „Sieben Personen haben die Zusatzausbildung absolviert und wurden bereits anerkannt“, freut sich die Leiterin der unteren Jagdbehörde, Franziska Obermeier, und ergänzt: „Die Stadtjäger müssen noch von den Städten und Gemeinden formal eingesetzt werden, bevor sie ihrer Tätigkeit nachgehen können.“

Stadtjäger werden aktiv, wenn präventive Maßnahmen bei Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren im Siedlungsbereich keinen Erfolg haben. Die Ansiedlung von Wildtieren kann präventiv durch Entzug des Nahrungsangebots verhindert werden. Insbesondere soll keine aktive Fütterung erfolgen, offen zugängliches Haustierfutter ist zu vermeiden, Essensreste dürfen nicht auf den Kompost gelangen, Müllbehälter sind geschlossen zu halten und Kompostlegen abzudecken. Auch Unterschlupfmöglichkeiten sollten so gesichert werden, dass ein Eindringen der Wildtiere vermieden wird. Beispielsweise sollten Einstiege zum Dachboden verschlossen, ans Haus angrenzende Bäume und Sträucher zurückgeschnitten werden. An Regenrohren können Manschetten angebracht und Schornsteine vergittert werden.

Für die Wildtierarten, die dem Jagd-und Wildtiermanagement unterliegen, können sich Bürgerinnen und Bürger bei Fragen jederzeit an das Kreisjagdamt als untere Jagdbehörde wenden. Dort gibt es Informationen und die Weiterleitung an die jeweils zuständigen Ansprechpartner. Hinweise gibt es auch auf unserer Homepage unter diesem Link

Kontakt zum Kreisjagdamt:

Telefonnummer: 07191-895-4369

forst(@)rems-murr-kreis.de

 

Weiterführende Informationen:

Wer sich über die Lebensweise, Bestandssituation und Verbreitung der unterschiedlichen Wildtierarten informieren möchte, findet ausführliche Informationen im Wildtierportal www.wildtierportal-bw.de. Dort steht auch der aktuelle Wildtierbericht mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Download bereit.

(graf/19.8.22)

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