Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 22.03.2022

Baufortschritt: K 1914 zwischen Winnenden-Baach und Bürg

Beim Baustellenbesuch auf der K 1914 (v.l.n.r.): Matthias Straus und Karsten Klein vom Straßenbauamt des Rems-Murr-Kreises, Hans-Martin Klöpfer von der ausführenden Baufirma Klöpfer, Landrat Dr. Richard Sigel und Bürgermeister Norbert Sailer. Foto: Landratsamt
Landrat Sigel und Bürgermeister Sailer beim Baustellenrundgang
Erste Stützbauwerke an der K 1914 sind bereits errichtet. Foto: Landratsamt
Stützbauwerk an der K 1914

Die Ausbauarbeiten an der K 1914 zwischen den Winnender Ortsteilen Baach und Bürg sind in vollem Gange. Die Baumaßnahme stellt mit einem Gesamtvolumen von rund sechs Millionen Euro die zurzeit größte Infrastrukturmaßnahme im Rems-Murr-Kreis dar. Landrat Dr. Richard Sigel und Bürgermeister Norbert Sailer haben sich vor Ort einen Eindruck von der Großbaustelle verschafft.

„Die Ausbauarbeiten an der Strecke zwischen Baach und Bürg standen beim Rems-Murr-Kreis schon lange oben auf der Agenda. Umso mehr freue ich mich, mir die Fortschritte auf der Großbaustelle anzuschauen. Der Landkreis hat in den letzten Jahren seine Investitionen in den Straßenerhalt und den Ausbau von Radwegen von drei auf sechs Millionen Euro jährlich verdoppelt – auch um solche Großprojekte umsetzen zu können“, sagt Landrat Dr. Richard Sigel.

„Wir freuen uns auf die Umsetzung der Maßnahme, da sie für Winnenden einen hervorragenden Vorteil in der Anbindung von Bürg an das Netz des VVS bringt. Das ist ein Vorteil für den Busverkehr, die Bürger, die Gastronomie und die Touristik im schwäbischen Wald“, so Bürgermeister Norbert Sailer.

Ziel der Baumaßnahme ist es, auf der Ausbaustrecke eine durchgängige Fahrbahnbreite von mindestens sechs Metern zu realisieren. In diesem Zuge werden auch die Hänge mit vier Schwergewichtsstützwänden und einer Gesamtlänge von rund 400 Metern unter schwierigen topografischen Voraussetzungen gesichert, die Straßenentwässerung vollständig erneuert und eine Bushaltestelle neu gebaut.

Parallel zu den Arbeiten an der Fahrbahn führt die Stadt Winnenden eine komplette Kanalerneuerung vom Ortskern Schulerhof bis in den Ortskern Bürg durch. Darüber hinaus wird der Ausbau des Breitbandnetzes und der Ergänzung von Stromversorgungsleitungen mitgedacht und umgesetzt.

Die Maßnahme teilt sich in zwei wesentliche Bauabschnitte. Bauabschnitt eins, von Baach kommend, ab der Haarnadelkurve am Steinbruch bis zum Schulerhof und Bauabschnitt zwei vom Schulerhof bis in den Ortskern Bürg. Um die Einschränkungen für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten, wird während der gesamten Bauzeit eine Busverbindung zwischen Bürg und Baach aufrechterhalten, die vor allem den Schülerverkehr sichern soll.

Stand der Arbeiten

Anfang September 2021 begannen mit der Vollsperrung zwischen Baach und Bürg die Arbeiten an der Strecke, wobei die vorbereitenden Arbeiten bereits ab Mitte August 2021 noch ohne Vollsperrung abgewickelt werden konnten. Das erste Stützbauwerk die Baugruben wurde durch die beauftragte Baufirma Klöpfer aus Winnenden ab November 2021 hergestellt.

Die Kanalinstandsetzung im Bereich des Schulerhof ist abgeschlossen und auch nahezu die gesamte Streckentwässerung im ersten Bauabschnitt ist fertiggestellt. Dies gilt auch für die Versorgungsleitungen. Im nächsten Schritt werden die Bereiche umgesetzt, auf denen die Straße komplett erneuert wird.

Die Abstimmung zwischen Straßen-, Kanal-, Spezialtief- und Ingenieurbau ist bei einer solch großen Maßnahme eine große Herausforderung. Der Anspruch an das komplette Projektteam ist deshalb jeden Tag sehr hoch.

Bauzeitverzögerung

Leider ist zum aktuellen Zeitpunkt bereits absehbar, dass nicht alle Arbeiten in der ursprünglich angedachten Bauzeit durchgeführt werden können. Zum einen gestaltet sich die Herstellung der Bauwerke in der sehr anspruchsvollen Geologie noch schwieriger, als angenommen. Deshalb muss eine andere Herstellungsreihenfolge der Wandabschnitte festgelegt und deutlich mehr Zeit für die Herstellung eingeplant werden. Zum anderen hat sich herausgestellt, dass der Unterbau der Straße in größerer Tiefe in einem deutlich schlechteren Zustand ist, als die Voruntersuchungsergebnisse vermuten ließen. Im Ergebnis kann nur ein sehr geringer Prozentsatz an Altbestand für den Neubau der Straße weiterverwendet werden.

Aus diesen Gründen kann das angestrebte Ziel der Fertigstellung bis zum Jahresende Stand heute leider nicht erreicht werden. Die Fertigstellung wird für das Frühjahr 2023 geplant. Das Straßenbauamt wird jede Möglichkeit nutzen, die Arbeiten zu beschleunigen.

(graf/22.3.22)

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