Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Leonie Ries
Artikel vom 09.07.2021

Schiebestrecke an der Geisterhöhle: Eine Lösung ist in Sicht

So sieht es im Abschnitt Geisterhöhle aktuell aus. Foto: Landratsamt
So sieht es im Abschnitt Geisterhöhle aktuell aus.

Die Schiebestrecke an der Geisterhöhle ist Teil des Stromberg-Murrtal-Radwegs. Der Streckenabschnitt zeichnet sich durch seine erschwerten Verhältnisse aus: herausragende Wurzeln und Gesteine, steiler Aufstieg, Rutschgefahr bei und nach Niederschlägen. Ohne abzusteigen, kann man diesen Abschnitt nur schwer überwinden. Die Schiebestrecke ist vielen Radlerinnen und Radlern ein Dorn im Auge - entsprechend viele Meldungen gingen hierzu letztes Jahr im Meldeportal Radwege ein. Sie gefährdet aber auch die Zertifizierung als ADFC-Qualitätsradroute, die 2022 erneut ansteht.

Nachdem die bestehende Trasse aus Gründen des Naturschutzes bisher nicht ausgebaut werden konnte, ist nun eine Lösung in Sicht: Der Streckenabschnitt kann noch in diesem Jahr verbreitert und ausgebaut werden. Der Grund ist eigentlich nicht erfreulich: Im April 2021 war die Verkehrssicherheit des Weges durch Eschentriebsterben stark gefährdet, es musste umfangreich forstwirtschaftlich eingegriffen werden. Bei diesem Eingriff wurde auch die wegbegleitende Vegetation stark zurückgeschnitten und der Weg wurde dadurch in seiner ursprünglichen Breite freigelegt. Diese beträgt im Bereich der Schiebestrecke zwischen 2,20 und 2,80 Metern.

Dadurch kann nun die bestehende Trasse auf eine Breite ausgebaut werden, die den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) entspricht. Dazu haben sich die Stabsstelle Radwege, die Untere Naturschutzbehörde, das Forstamt und die Gemeinde Kirchberg an der Murr abgestimmt.

Der Ausbau des Radweges soll nach Vorgaben des Forstamtes sandwassergebunden erfolgen. Bei dieser Bauweise wird die Deckschicht ohne Bindemittel hergestellt. Der Aufbau ist bei entsprechender Ausführung auch für Radfahrer sehr gut geeignet und in der Praxis vielfach erprobt. Der Weg soll durch den Ausbau eine fast durchgehende Breite von 2,50 Metern erhalten. Auf einer Länge von rund 150 Metern wird ein naturnahes Geländer zur Murr hin hergestellt.

Hintergrund:

Der Stromberg-Murrtal-Radweg erstreckt sich über eine Distanz von fast 160 km und verbindet die Städte Karlsruhe und Gaildorf. Für den Rems-Murr-Kreis stellt der Weg eine wichtige touristische Route dar, die zahlreiche Kulturgüter des Landkreises miteinander verknüpft. Der Radweg wird von Touristen stark frequentiert. Er ist Bestandteil des Landesradfernwegnetzes und eine ausgezeichnete Qualitätsradroute. Zudem ist der Stromberg-Murrtal-Radweg Bestandteil des RadNETZ Baden-Württemberg.

Die Schiebestrecke „Geisterhöhe“ besitzt eine Gesamtlänge von rund 300 Metern. Weil ein Ausbau auf der bestehenden Trasse bislang als nicht umsetzbar beurteilt wurde, hat die Stabsstelle Radwege im Jahr 2020 mit einer Untersuchung alternativer Trassenführungen begonnen, um eine Alternativlösung zu finden.

(ries/9.7.21)

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