Rems-Murr-Kreis (Druckversion)
Autor: Gelöschter Benutzer
Artikel vom 07.08.2020

#fehlamplatz – Landkreisweite Biomüllkampagne

In den jährlich 36.000 Tonnen Biomüll im Rems-Murr-Kreis finden sich rund 6.200 Tonnen an Störstoffen, zum Beispiel Plastik
In den jährlich 36.000 Tonnen Biomüll im Rems-Murr-Kreis finden sich rund 6.200 Tonnen an Störstoffen, zum Beispiel Plastik

AWRM verteilt ab Montag, 10. August gelbe Karten an Biotonnen mit Fremdstoffen

Über 36.000 Tonnen Biomüll fallen jedes Jahr im Rems-Murr-Kreis an, sage und schreibe etwa 85 kg pro Einwohner. Aus dieser Menge mussten im Jahr 2019 bereits bei Anlieferung 1.200 Tonnen Fremdstoffe – unter anderem Glas, Metall oder Plastik, aussortiert und teuer entsorgt werden. Weitere rund 5.000 Tonnen an nicht verwertbaren Stoffen wurden bei der Kompostaufbereitung entfernt. Grund genug für die AWRM ab August eine kreisweite Aufklärungskampagne zu starten.

Was viele nicht wissen: Gerade die als "biologisch abbaubar" zertifizierten Folienbeutel machen neben herkömmlichen Plastiktüten besonders große Probleme. Die Beutel verrotten viel zu langsam, so dass sie im Vergärungsprozess nicht abgebaut werden können. Das Gleiche gilt für Kaffeekapseln und sonstige Produkte, die als biologisch abbaubar deklariert sind. Die AWRM empfiehlt daher bei der getrennten Entsorgung von Biomüll diesen in Papiertüten oder Zeitungspapier zu packen.

„Nicht nur in den Weltmeeren zählt Plastik zu den drängendsten Problemen unserer Zeit mit weitreichenden Folgen für uns und unsere Umwelt. Auch bei uns im Rems-Murr-Kreis kämpfen wir mit zu viel Plastik. Allein in unseren Biotonnen landen pro Jahr mehrere tausend Tonnen Plastik und Störstoffe, das ist einfach zu viel,“ so der Landrat und Verwaltungsratsvorsitzende der AWRM. „Deshalb möchten wir mit einer Biomüllkampagne ab dem 10. August wachrütteln und motivieren. Jeder kann ganz einfach etwas für unsere Umwelt und gegen Plastikmüll tun. Helfen Sie mit, dass kein Plastik mehr in der Biotonne landet,“ appelliert Sigel an die Bürgerinnen und Bürger.

Eine gezielte Platzierung von Botschaften auf Müllfahrzeugen, Plakatwänden etc. soll die Bürgerinnen und Bürger auf die Probleme aufmerksam machen. In einem ersten Schritt werden die Biotonnen im Landkreis vor der Abholung auf Fremdstoffe gesichtet und falls nötig, eine Verwarnung in Form einer Gelben Karte verhängt. Der Biomüll wird bei diesem Schritt weiterhin abgeholt. Zwei Wochen später wird es dann ernst: Wer seine Biotonne mit Fremdstoffen befüllt, erhält eine rote Karte und die Biotonne bleibt ungeleert stehen.

Denn weiterhin ist es das Ziel der AWRM den getrennt gesammelten Biomüll in wertvollen Kompost umzuwandeln und dabei nachhaltige Energie zu erzeugen. Im letzten Jahr wurden rund 7.800.000 kWh Strom ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Damit konnte der Strom für rund 2.500 Familien produziert werden. 

Auf der Homepage www.awrm.de informiert die AWRM darüber hinaus über die Trennung von Biomüll und bietet seit kurzer Zeit auch ein Abfall-Spiel an. Weiterführende Fragen zum Thema beantwortet die Abfallberatung unter Telefonnummer: 07151/501-9535.

(wil, 07.08.20)

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